ARMIN MATTICH
Christliche Mystik
Was Konzentration wirklich ist:
Nun, das Konzert beginnt und er ist von einer Geige beeindruckt, die so gefühlvoll gespielt wird. Der Konzertbesucher sucht unter den Geigern, nach dem einen Geiger, der so gefühlvoll spielen kann. Er zieht seine Aufmerksamkeit von allen anderen Geräuschquellen ab, bis er den einen Geiger gefunden hat. Er konzentriert sich weiter und hört nur noch diesen einen Geiger. Er hört also nicht mehr das Kind, mit der Snacktüte, nicht mehr das Raunen der erstaunten Besucher und er hört nicht mehr den Autoverkehr draußen auf der Straße. Er hört nicht einmal die Aufforderung Platz zu machen, da noch Besucher an ihm vorbeikommen und ihren Platz einnehmen wollen. Der Konzertbesucher ist hoch konzertiert und hört nur noch diesen einen Geiger.
Wir können anhand einer Geschichte leichter erkennen, wie Konzentration entsteht und wie sie sich zeigt.
Ein Konzertbesucher betritt langsam den Saal und sucht einen geeigneten Patz für sich. Der Besucher hört die Nebengeräusche des Raumes und schaut sich orientierend um. Er sucht sich einen Platz, an dem es nicht so laut ist und er eine freie Sicht auf die Bühne hat. Die Wahrnehmung des Besuchers ist nach außen gerichtet, so, dass er viel hören kann, bis er sich ausreichend orientiert hat. Bis er weiß, wo er sitzen will und, wo er einen guten Blick auf die Bühne hat. Nachdem er seinen Platz gefunden hat, dreht er sich noch einmal um, um zu prüfen, ob der Platz seinen Bedürfnissen entspricht. Er hört, wie sich einige Personen leise unterhalten und hört auch die Schritte der weiteren ankommenden Besucher. Der Konzertbesucher hört sehr viele Geräusche, denn er ist offen. Er hört die Unterhaltung zweier Personen in der Reihe vor ihm und das Rascheln einer Snacktüte hinter
© by Armin Mattich
Wir können nun erkennen: Konzentration ist das abziehen von Aufmerksamkeit. Wenn die Aufmerksamkeit von etwas abgezogen wird, also das Unerwünschte ausgeblendet wird, so wirkt das Unerwünschte nicht mehr auf den Menschen ein. Die Konzentrationsfähigkeit ist eine Kombination aus dem menschlichen Willen und einer Kraft, die aus der Gedankenwelt kommt und vielen Einflüssen unterworfen ist. Im Laufe des Lebens kann sich diese Kraft verringern und Menschen können sich dann schwerer konzentrieren und sich schwerer vor unerwünschten Einflüssen schützen. In dem Maße, wie diese Konzentrationskraft in einer Person schwindet, in dem Maße verändert sich sein ganzer Hormonhaushalt und somit seine Gesundheit. Gewinnt diese Person wieder an Konzentrationskraft, so passt sich sein Hormonhaushalt wieder an die höhere Kraft an und seine Gesundheit wächst.
Es scheint so, als ob Menschen ihre verlorenen Fähigkeiten zurückbekommen, sobald sie ihre Fähigkeit, sich zu konzentrieren zu können, üben. Es scheint so, als ob übende Personen nicht nur ihre verlorenen Fähigkeiten, sondern auch ihre verlorenen Kräfte zurückbekommen, sobald sie Fortschritte in ihrem Training erzielen.

Es fällt auch auf, dass Menschen heil werden, sobald sie ihre Fähigkeit sich zu konzentrieren steigern. Wenn Personen ihre Aufmerksamkeit von unerwünschten Informationsquellen abziehen, so wächst in ihnen eine Kraft heran, die sie sehend macht und in ihnen Heilkräfte hervorbringt. Sie können dann auch Schmerzen ausblenden und allerlei Körperfunktionen erhöhen oder absenken. Solch ein Zustand der hohen Konzentration führt offensichtlich zu mehr Veränderungen im Menschen, als der Allgemeinheit bislang bekannt ist. Es scheint so, als ob diese Personen keinerlei Mühe haben sich eine lange Zeit zu fokussieren und ihre Aufmerksamkeit auf etwas zu halten. Sie können genau das sehen, spüren und fühlen, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten. Ihre Wahrnehmung kann sich verzehnfachen. Hochkonzentrierte Personen können gewisse Symptome zeigen, die ihren ganzen Körper und ihr ganzes Wesen erfassen und sie grundlegend verändern kann. Diese Symptome werden in der ganzen Welt als Symptome der beginnenden Erleuchtung beschrieben. Es sind Symptome der geistigen Reinigungen, die auch ihren Bewusstseinszustand betreffen. Betroffene Personen können ohne Anstrengung viele Umstände und Zusammenhänge dieser Welt verstehen und sie können sich darüber dauerhaft bewusst bleiben. Es scheint eine innere Weisheit aus diesen Menschen zu sprudeln. Dieser veränderte Bewusstseinszustand hat mit Trance zu tun und wurde bereits von bedeutenden Forschern hinreichend beschrieben.
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ihm. Er hört die kommenden Besucher den Mittelgang entlang gehen und er hört das Schließen der Taxitüren draußen vor der Konzerthalle. Dieser Besucher ist wirklich offen, denn es entgeht ihm kaum ein Geräusch und seine Aufmerksamkeit ist nahezu lückenlos ringsum ausgerichtet. Der Besucher hat sich soweit es ging geöffnet.
Bewusstseinszustände und ihre Kräfte.
Die Trance gibt es schon seit vielen Tausend Jahren, genauer gesagt seit es Menschen gibt. Die Hypnose hingegen wurde erstmalig 1770 von der Wissenschaft wahrgenommen. Der Vater der modernen Hypnose ist der amerikanischer Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut Milton H. Erickson. Erickson prägte die moderne Hypnose und Hypnotherapie maßgeblich. Erickson verstarb 1980 im Alter von 79 Jahren in Phoenix Arizona, doch seine Vorgehensweise ist weiterhin ein Maßstab der modernen Psychotherapie. Untersuchungen zeigen, dass Hypnose ein reduzierter Bewusstseinszustand ist, in dem Menschen therapiefähig und heilbar sind.

Trancezustände sind stets erweiterte Bewusstseinszustände, die von Mystikern und Schamanen zu Heilzwecken eingesetzt werden. In tiefen Trancezuständen können Naturgesetze überschritten werden und zukünftige Ereignisse gesehen werden.

Der österreichische Tranceforscher und Dekan Prof. Dr. Giselher Guttmann plädiert für eine klare Differenzierung zwischen der Trance und der Hypnose. Er begründet seinen Appell mit der Tatsache, dass in der Hypnose keine signifikant veränderte elektrische Aktivität in der Großhirnrinde entsteht. In Trance-Zuständen sind diese signifikanten Veränderungen in der Großhirnrinde deutlich sichtbar.

Wir können uns nun besser vorstellen, wie bedeutend verschiedene Trancezustände, für die Menschen sind. Diese Trancezustände sind natürlich, heilend, steigern die Sensitivität, erhöhen das menschliche Bewusstsein und bringen die Erleuchtung näher. Es kann beobachtet werden, wie Personen sensitiver werden, sobald sie in eine Trance rutschen. Auch ihre Wahrnehmungen steigern sich in dem Maße, wie tief sie sich in Trance befinden. Die Trance entfesselt Menschen und hilft ihnen auch sich Gott zu nähern.

Doch stellt sich auch die Frage, wie konnten Menschen sich so weit von der Wahrheit entfernen und krank werden. Wenn wir untersuchen, was die Konzentration ermöglicht, dann finden wir eine Kraft in den Köpfen der Menschen. Diese kraft kann durch Übung anwachsen, wodurch Menschen ihre Gedanken und deren Ausrichtung halten können. Sie können mit dieser Kraft auch die Störgeräusche ausblenden. Es ist also eine Kraft, die die Konzentration ermöglicht. In der Gegenprobe müssten jene Personen, die nicht über diese Kraft verfügen, depressiv und desorientiert sein. Beobachtungen zeigen dass diese Annahme zutreffend ist.
ARMIN MATTICH
Christliche Mystik